17. November 2022

Erklärung und FAQ über die Topics API von Google Chrome

Erklärung und FAQ über die Topics API von Google Chrome

Im Juli 2021 deutete Google an, die Federated Learning of Cohorts (FloC) zu ersetzen. FloC ist eine Art der Werbung, die auf Interessen basiert. Der Ersatz soll auf der Basis von Topics sein. Am 25. Januar 2022 wurde dies bestätigt. Chrome sagte, sie werden die FloC stoppen, und mit der Topics API ersetzen.

Die wichtigsten Infos über die Topics API von Google

• Die Topics API ist ein Teil von Google Chrome’s Privacy Sandbox. Es ersetzt die Federated Learning of Cohorts (FloC) API. Die Idee von der FloC API war, dass die Werbung auf Interessen basiert. Und sie sollte die Daten der User besser schützen, als das beim Ad Targeting über Third-Party Cookies der Fall war.

• Chrome hat die Arbeit an der FloC Idee gestoppt. Der Fokus liegt jetzt auf dem Erstellen und Testen von Topics.

• Es gab bedenken zu dem Schutz der Daten bei der FloC. In den Kohorten konnten sensible Topics sein. Und Kohorten IDs konnten genutzt werden, um einen Fingerabdruck von dem Gerät zu machen. Deshalb wählt Chrome den anderen Weg.

• Mit der Topics API ist es für Firmen, die Werbung zeigen möchten, möglich, dass die Werbung auf der Web Page basiert, die der User besucht.

• Ein Modell nach Gruppen ordnet Hostnamen von Web Pages nach Topics. Hier sind nur Subdomains und Root Domains enthalten, nicht aber die ganze URL. Die Web Page football.news.com wird zum Beispiel Topics zu Fußball haben. Aber news.com/sport hat Topics zu news.com.

• Hat ein Publisher die Topics API nicht auf seiner Web Page, werden Topics, die für die Web Page gemacht wurden, nicht in der Kalkulation der Woche enthalten sein.

• Die Ordnung der Topics basiert auf Namen, die gut zu verstehen sind, wie „Sport“, „Reisen“ und „Kunst und Unterhaltung“.

• Im Moment gibt es 350 Gruppen, die in der Topics API enthalten sind. Dies wird sich mit der Zeit wohl ändern. Die Zahl der Gruppen darf aber nicht zu groß werden. Sonst macht dies die Erkennung über mehrere Seiten hinweg und das Tracking möglich.

• Web Pages könnten in Zukunft ihre eigenen Topics machen. Das wäre auf der Basis von Meta Tags, Headers oder JavaScript von ihrer Web Page möglich.

• Topics, wie Rasse, Religion, Krankengeschichte und sexuelle Orientierung, sind nicht enthalten. Es geht also um solche Topics, die sensible Infos enthält.

• Für User wird es in Zukunft möglich sein zu sehen, welche Topics zu ihnen gehören. Diese können sie auch löschen oder die Topics API im Browser ausschalten.

• Die Topics kommen direkt vom Gerät des Users. Also zum Beispiel dem Laptop oder dem Smartphone. Externe Server sind kein Teil davon. Das bezieht sich auch auf die Server von Google.

• Einem User werden jede Woche fünf Topics von der Topics API zugewiesen. Dazu kommt noch ein Thema per Zufall. So ist es gesichert, dass jedes Thema eine Mindestanzahl von Usern hat (k-Anonymität). Auch wird so ein guter Schutz der Privatsphäre geboten.

• Wird die Topics API aufgerufen, zum Beispiel von einer AdTech Platform, sendet es Null bis Drei Topics zurück. Dies betrifft nur Topics, wo der Aufrufer gesehen hat, dass der User sie in der Vergangenheit besucht hat.

• Sendet es drei Topics zurück, sind das die Top drei Topics der letzten drei Wochen des Users. Also ein Thema von jeder der drei Wochen.

• Nach drei Wochen werden Topics gelöscht, die dem User zugewiesen wurden. Dann gibt es neue Topics.

• Ruft zum Beispiel ein Publisher oder eine AdTech Firma die Topics API auf, schickt sie Topic IDs von den drei Topics zurück. Die IDs sind eine Version der Taxonomie und eine der Klassifizierung. Diese sind in den Gruppen der Topics zu finden.

• In drei Fällen sind die Topics leer. Wenn der User die Chronik im Browser löscht, er im privaten Modus surft oder, wenn er sich von den Topics abgemeldet hat.

FAQ zu der Topics API von Google Chrome

Was ist die Topics API?

Topics, und seine API, ist ein neuer Impuls von Google Chrome. Es ist ein Teil der Privacy Sandbox von Google. Mit einer Reihe von Standards und APIs soll es das, was die Third-Party Cookies machen, ersetzen. Die Topics werden die Federated Learning of Cohorts (FloC) ersetzen. Die Werbung basiert auf den Topics, zu denen der User Interesse zeigt. Nicht wie vorher, wo er Teile einer Gruppe war.

Wie funktioniert die Topics API und wie werden Topics erzeugt?

Die Topics API ist noch in Arbeit. Sie kann sich also mit der Zeit noch ändern. Die Idee ist, dass dem User fünf Topics pro Woche zugewiesen werden. Die basieren auf den Web Pages, die er besucht. Ein sechstes Thema wird per Zufall dazu getan. So hat jedes Thema eine Mindestanzahl an Usern (k-Anonymität). Auch wird so ein guter Schutz der Privatsphäre geboten.

Also gibt es jede Woche fünf Topics für jeden User. Der Start in der Woche ist aber nicht für jeden User gleich.

Geht ein User auf eine Web Page, schickt der Browser drei Topics an die Aufrufer. Das sind Firmen, die die API aufgerufen haben, wie Publisher und AdTech Firmen. Diese drei Topics sind die Topics, die der User in den letzten drei Wochen gehabt hatte. Also ein Thema für jede Woche. Die Reihenfolge wird per Zufall gewählt.

Die Aufrufer können nur dann die Topics sehen, wenn sie den User beobachten. Also zum Beispiel, ein Publisher beobachtet einen User, der ihr Thema „Fitness“ gesehen hat. Dann kriegt der Publisher das „Fitness“ Thema, wenn der User wieder auf seine Web Page geht. Der Publisher kriegt dann das Thema für den Rest der drei Wochen.

Wenn also eine Publisher oder eine AdTech Firma nicht sieht, dass der User auf eine Web Page zu dem Thema, das sie targeten, geht, kriegen sie das Thema nicht.

Wie viele Topics wird es in der Topics API geben?

Die Menge an Topics im Katalog wird zwischen ein paar Hundert bis einige Tausend sein. Im Moment gibt es 350 Gruppen von Hauptthemen. Das sind zum Beispiel Kunst & Unterhaltung, sowie die Unterkategorien davon. Das sind dann Kunst & Unterhaltung > TV Sendungen > TV Dramen > TV Seifenopern.

Die Art der Topics im Katalog wird frei sichtbar für alle sein. Mit der Zeit wird sie sich auch verändern. Ob Web Pages ihre eigenen Topics machen können, ist noch nicht klar. Das Gleiche gilt für das Ändern von Topics, die ihnen von dem Browser zugeteilt wurden.

Wird bei den Topics sensible Kategorien, wie Rasse, Religion, Sexualität und Krankengeschichte enthalten sein?

Der Katalog der Topics hat, anders als die FloC, eine übersichtliche Liste mit Topics. Das sind zum Beispiel Mode, Sport und Unterhaltung. Sensible Topics, wie die Rasse einer Person, seine sexuelle Orientierung oder seine Krankengeschichte, konnten in der FloC nur schwer ausgeschlossen werden. Das zog Kritik mit sich. Denn es war nicht klar, ob eine Kohorten ID diese Topics enthielt, oder nicht.

Für den Schutz von Daten ist es daher gut, dass diese sensiblen Themen nicht Teil von den Topics sind. So können sie nicht für das Ad Targeting genutzt werden. User von Chrome können in Zukunft sehen, welche Topics zu ihnen gehören. Sie haben auch die Kontrolle über die Topics. Also sie können sie löschen oder die Topics API ganz stoppen.

Mit der Zeit wird es mehr Infos darüber geben. Denn Chrome wird noch Feedback und Ideen, die sie aus der Branche erhalten, in die Topics API einbauen.

Was macht die Topics anders von der Federated Learning of Cohorts (FloC)?

Mit der FloC wurden Web Browser in Gruppen geteilt. Dies basierte auf dem Verhalten beim browsen. Gruppe 4872 könnte zum Beispiel Leute gewesen sein, die sich für Tennis interessierten. Mit Topics werden Browsern eine Liste mit Themen zugeteilt. Dies basiert auch auf dem Verhalten beim browsen. Das Thema „Tennis“ bezieht sich dann auf Leute, die sich für Sport und Ausrüstung für Tennis interessieren.

Um bei FloC einer Gruppe zugeteilt zu werden, nutzt es maschinelles Lernen und Verarbeitung auf dem Gerät selbst. So wurde der Web Browser einer Gruppe zugeteilt, die auf den Web Pages basierte, die besucht wurden. Bei Topics nutzt der Browser ein Modell zum klassifizieren, um Hostnamen von Web Pages nach Topics zu ordnen.

Warum geht Google Chrome von FloC zu Topics?

Kritik an dem Schutz der Daten der User ist der Hauptgrund, warum Chrome zu Topics wechselt. FloC wurde gemacht, um den User einen besseren Schutz ihrer Daten zu bieten. Das sollte besser sein, als das Ad Targeting mit Third-Party Cookies. Aber der Schutz der User war auch hier nicht gut genug. Hier sind ein paar Punkte zu der Kritik an dem Schutz der Daten bei FloC:

• FloC war auch eine Form von personalisierter Werbung. Das sollte ganz abgeschafft werden, war die Meinung von Organisationen wie der EFF.

• Firmen konnten die Gruppe finden, in der Sie sind. Das ging mit dem Abgleich von PII, zum Beispiel der E-Mail Adresse, mit Ihrer Kohorten ID.

• Gruppen wurden vom Browser gemacht. So war es nicht möglich, sensible Themen, wie Rasse, sexuelle Orientierung oder Religion, auszuschließen.

• Mit FloC konnten Firmen den Fingerabdruck von einem Gerät machen, also das Gerät stets zu erkennen. Das ging mit der Kohorten ID und weiteren Infos des Users. So konnte einzelne User erkannt werden. Das ist aber das Gegenteil, was die FloC machen sollte.

Wie können Werbetreibende die Topics API in die Web Page einbauen?

Das Ziel der Topics API ist es, die Daten der User zu schützen. Auch soll es Werbetreibenden und Publishers möglich sein, sinnvoll und mit Mehrwert ihre Werbung zu zeigen. Publisher (und ihre AdTech Partner) müssen die Topics API aufrufen. Dann kriegen sie die Topics, die mit dem User, der die Seite besucht, verbunden sind. Die Topics API kann mit Kontext Signalen, wie die URL einer Seite, verbunden werden. Das hilft, um dem User die passenden Ads zu zeigen.

Publisher werden in Zukunft wohl Meta Tags, HTTP Headers oder JavaScript Code nutzen. Das hilft dem Klassifikator, die Topics zu erkennen, die es auf der Web Page gibt.

Hier ist ein Beispiel, wie es mit dem JavaScript Code laufen kann. Zu beachten ist, dass sich die Topics API noch ändern kann.

// document.browsingTopics() returns an array of up to three topic objects in random order.

const topics = await document.browsingTopics();

// The returned array looks like: [{‘value’: Number, ‘taxonomyVersion’: String, ‘modelVersion’: String}]

// Get data for an ad creative.

const response = await fetch(‘https://ads.example/get-creative’, {

method: ‘POST’,

headers: {

‘Content-Type’: ‘application/json’,

},

body: JSON.stringify(topics)

});

// Get the JSON from the response.

const creative = await response.json();

// Display ad.

Können Publisher die Topics API daran hindern, Data von Usern auf ihren Web Pages zu sammeln, oder dies ganz stoppen?

Mit diesem Code können Publisher die Topics API auf der Web Page abschalten:

Permissions-Policy: browsing-topics=()

Ist der Opt-Out-Code für FloC auf der Web Page aktiv, gilt dies auch für die Topics API.

Permissions-Policy: interest-cohort=()

Wie kann den Usern Ads von Werbetreibenden mit der Topics API gezeigt werden?

Es wird wohl so sein, dass der Werbetreibende angeben muss, welche Topics er targeten möchte. So kann die AdTech Platform die Topics von der Topics API abgleichen.

Ein Hersteller von Konsumgütern will zum Beispiel eine Ad für den neuen Rasierer zeigen. Dann könnte das Thema Rasierer & Rasierklingen das Ziel sein. Kriegt die AdTech Platform des Werbetreibenden dieses Topic von der Topics API, kann sie dem User seine Ad zeigen.

Was wird die Rolle von AdTech Firmen beim Targeting und der Auslieferung von Kampagnen sein, die auf Topics basieren?

Wie die Topics API in die AdTech Welt passt, ist noch nicht ganz klar. AdTech Firmen werden aber eine große Rolle spielen, um Publishers und Werbetreibenden zu helfen, Kampagnen auf der Basis von Topics zu machen.

Ein Aspekt vom dem Schutz der Daten ist, dass die Anzahl an Dritten begrenzt wird, die an Infos von der Topics API kommen können. Dabei soll es nicht mehr Infos geben, als dies eben mit Third-Party Cookies der Fall ist. Daher kann es sein, dass nur ein paar AdTech Platforms bei dem Prozess dabei sein wollen.

Die AdTech Firmen werden die Topics API aber in ihrem Angebot für die Kunden haben wollen. So helfen sie Werbetreibenden und Publishers, diese Kampagnen zu machen.

Sind Topics eine Ad Targeting Methode, die einen guten Schutz der Daten bietet?

Bei den Ad Targeting Arten gilt, je weniger Infos es über den User gibt, desto besser ist der Schutz der Daten. Viele Leute aus der Branche sind der Meinung, dass mehr Privatsphäre gut ist. Die Werbetreibenden wollen aber auch, dass ihr Geld so genutzt wird, dass ihre Ads der Zielgruppe gezeigt werden.

Wie ist das aber möglich, wenn nicht klar ist, ob die Person zu der Zielgruppe gehört?

Das ist das größte Problem für die AdTech Branche, seit der Schutz der Daten mehr in den Fokus der Leute kam. Das heißt, auf den Schutz der Daten zu achten und dabei noch einen Mehrwert für Werbetreibende und Publisher zu bieten.

Der Schutz der Daten ist bei der Topics API besser, als bei FloC. Ob es für Firmen gut ist, wenn sie Werbung schalten wollten, ist eine andere Frage.

Das Topics API ist die Antwort von Google auf die Kritik bei FloC. Denn es bot keinen guten Schutz für die User und ihre Daten.

Als Ad Targeting Methode bieten Topics einen besseren Schutz als FloC und Third-Party Cookies.

In der Topics API gibt es auch noch ein paar andere Einstellungen für den Schutz der Privatsphäre:

• Im privaten Modus schickt die Topics API leere Topics zurück.

• Opt-Out ist für Web Pages bei Topics möglich.

• Die Menge an Infos in der API ist begrenzt. So ist es nicht so leicht, den User zu erkennen. Besonders, wenn dies über viele Web Pages hinweg geschieht.

• User können in Zukunft die Topics sehen, die mit ihnen verbunden sind. Sie können sie ändern oder auch löschen. Auch das abmelden von der Topics API ist möglich.

Wird es die Topics API auch in anderen Browsern, außer Google Chrome, geben?

Ben Galbraith, der Produktdirektor von Chrome sagte, dass die Topics API noch in einer frühen Phase der Entwicklung ist. Daher haben Firefox, Safari, Edge und andere Browser sich nicht geäußert, ob sie es die Topics API nutzen wollen, oder nicht. Vom Anfang bis zum Ende von FloC sagte kein großer Browser, ob er es nutzen wird, oder nicht. Ist das ein Indiz, werden andere Browser die Topics-API also wohl nicht nutzen.

Galbraith sagte, dass sie den Explainer teilen. Das ist der Anfang des Dialogs mit anderen Browsern. So sollen sie ihre Sicht auf die Topics API teilen.

Wann wird die Topics API veröffentlicht?

Die Topics API wurde erst angekündigt. Andere Ideen in der Privacy Sandbox sind noch in der Entwicklung. Das genaue Datum steht also noch nicht fest. Es muss noch viel diskutiert und getestet werden, bevor dies geschieht. Die Tests sollen noch bis zum 3. Quartal 2022 laufen. Also wird die Lösung nicht vor dem Jahr 2023 auf dem Markt sein.

Unten ist eine Zeitleiste, die den Stand des jeweiligen Privacy Sandbox Standards zeigt. Google updated diese einmal pro Monat.

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