Matomo (ehemals Piwik) ist eine Open-Source-Anwendung zur Webanalyse. Als besonderer Vorteil von Piwik/Matomo wird meist der Datenschutz hervorgehoben. Dabei gerät der immense Funktionsumfang des Tools oft in den Hintergrund. In diesem Artikel will ich Dir daher die Vielzahl der Möglichkeiten aufzeigen, die Dir Piwik/Matomo bei der Webanalyse bietet.
Piwik/Matomo eignet sich nicht nur für die Webanalyse. Auch E-Commerces lassen sich mit Piwik/Matomo verknüpfen. Für Firmen und Organisationen, die ihre Daten schützen möchten, empfiehlt sich der Einsatz von Piwik/Matomo auch im Intranet.
Diese sechs Funktionen von Piwik/Matomo sind für Dich besonders wichtig:
Piwik/Matomo sammelt wie jede andere Webanalyse-Anwendung Nutzerdaten, um sie Dir aussagekräftig zu präsentieren. Die Anwendungsmöglichkeiten des Tools lassen sich folgendermaßen kategorisieren:
In dieser Funktion wird Piwik/Matomo am häufigsten genutzt. Die Anwendung sammelt Daten darüber, wie Nutzer mit Deiner Website interagieren und informiert Dich anschaulich über Parameter wie Verweildauer, Nutzerdaten (z.B. Herkunft, Geschlecht), Interaktionen mit Website-Elementen wie Medien, Formularen und Links, Geschwindigkeit, Ladezeiten und über Conversions wie etwas das Eintragen in Deinen Newsletter oder das Bestellen einer Broschüre.
Als E-Commerce-Anbieter hast Du die Möglichkeit, Deinen Shop mit Piwik/Matomo zu verknüpfen. Damit kannst Du Käufe von bestimmten Nutzern, Artikel im Einkaufswagen, Artikel, die aus dem Einkaufswagen entfernt wurden, Produktansichten und vieles weitere tracken. Piwik/Matomo fördert diese Anbindung an verschiedene Shop-Systeme nach Kräften und hat mittlerweile Plugins für Magento, Prestashop, Oxid und Zen Cart entwickelt. Mein Tipp: Wenn Du kein Plugin für Deine E-Commerce-Plattform finden kannst, kannst Du die Funktionen auch manuell via Javascript einpflegen. Auf der Suche nach dem passenden Code wirst Du vielleicht sogar in der Community fündig.
Mit Piwik/Matomo kannst Du Logdateien von Deinem Server aus erstellen, die alle Anfragen von Deinem Server und an Deinen Server enthalten. Davon profitieren vor allem Webhosting-Anbieter, weil sie die Server-Nutzung ihrer Kunden präzise analysieren können.
Da Piwik/Matomo auf Deinem eigenen Server installiert wird, lässt es sich auch hervorragend für die Nutzeranalyse des Intranets nutzen. Besonders öffentliche oder Bildungsinstitutionen haben oft Umgang mit vertraulichen Daten, die sie nicht – auch nicht zwecks Datenanalyse – an einen äußeren Server weitergeben wollen.
Piwik/Matomo bietet zahlreiche Funktionen, um Nutzerdaten zu tracken und überzeugt vor allem hinsichtlich des Datenschutzes und der individuellen Anpassbarkeit. Hier siehst Du eine Übersicht der wichtigsten Funktionen:
Piwik/Matomo erstellt für Dich problemlos die gängigen Reports und bezieht in diese eine Vielzahl von Interaktionsdaten mit ein, darunter:
Das Tolle an Piwik/Matomo: Diese Reports kannst Du kinderleicht an Deine eigenen Bedürfnisse anpassen. So hast Du immer genau die Informationen vorliegen, die Du auch wirklich benötigst.
Diese Funktion eignet sich besonders daran, wenn Du den Erfolg von einzelnen Website-Elementen prüfen willst. So kannst Du zum Beispiel ein Event definieren, um die Nutzerinteraktion mit einem Website-Element wie einem Medium, einem Formular oder einem Link zu messen. Oder Du kreierst ein Ziel (goal) und überprüfst mit Piwik/Matomo, wie viele Besucher sich zu diesem Ziel hinbewegen. Ein solches Ziel kann zum Beispiel eine Conversion sein: der Nutzer trägt sich in Deinen Newsletter ein, füllt ein Formular aus oder kauft sogar ein Produkt. Auf ähnliche Weise kannst Du tracken und somit in präzisen Zahlen überprüfen, wie gut Dein Content oder Deine Kampagne laufen.
Außerdem kannst Du mit Piwik/Matomo benutzerdefinierte Dimensionen kreieren. Damit definierst Du Attribute, die genau Deinen Erfordernissen entsprechen. Was bedeutet das konkret? Mit den benutzerdefinierten Dimensionen hast Du die Möglichkeit, Daten zu kompilieren und auszuwerten, die Piwik/Matomo standardmäßig nicht erfasst. Du erschaffst Dir also einfach das Piwik/Matomo, das Du gerne hättest. Diese Funktion kannst Du Dir einfach über ein Plugin erschließen, das Du kostenlos herunterladen kannst. Custom Dimensions haben bei Piwik/Matomo entweder eine Besucher- oder eine Aktions-Scope. Das hängt davon ab, ob die Anfrage mit jedem Besuch des Nutzers oder mit jeder Aktion durchgeführt werden soll.
Die Besucherprofil-Funktion gibt Dir Aufschluss über die Besucherdaten einzelner Nutzer. Dazu gehören die Geschichte seiner Besuche einschließlich der Seiten, die er sich angesehen hat, mögliche Conversions und vieles mehr. Diese Besucherprofile ermöglichen es Dir, das Verhalten Deiner Kunden zu verstehen und verschiedene Kundenprofile zu erstellen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Mit diesem Wissen wird Dein Marketing um Längen besser sein.
Piwik/Matomo kennt außerdem die verwandte Funktion „Besucheraktivität“. Diese erlaubt es Dir nachvollziehen, wie Besucher durch Deine Seite navigieren. Mit Transition Reports kannst Du zudem überprüfen, wie die Nutzer sich durch Deinen Sales Funnel bewegen – und die Schrauben im Anschluss an den richtigen Stellen nachdrehen.
Mit dem Live!-Widget ermöglicht Piwik Datenanalyse in Echtzeit. Das heißt für Dich: Du arbeitest stets mit aktuellen Zahlen. Das ist vor allem dann wertvoll, wenn Du gerade ein neues Produkt präsentiert hast oder eine Anzeigenkampagne schaltest. So bist Du über aktuelle Entwicklungen und Probleme stets im Blick und kannst optimal auf sie eingehen. Das Widget aktualisiert Deine Daten standardmäßig alle fünf Sekunden (diese Zeit kannst Du in den Einstellungen natürlich ändern). Außerdem zeigt es Dir die Session/Besuchs-Daten der letzten 24 Stunden und der letzten halben Stunde detailliert an. Und das sehr übersichtlich: Wenn Du mit dem Mauszeiger über die einzelnen Sessions/Besuche fährst, siehst Du direkt alle Details wie Kundenprofil, Nutzerherkunft und viele weitere.
Mit Widgets kannst Du bei Piwik/Matomo eigene Dashboards erstellen. Damit hast Du alle Daten, die Du benötigst, übersichtlich beisammen. Welche das sind, hängt natürlich davon ab, welchen Zweck Du mit der Datenanalyse genau verfolgst: Möchtest Du überprüfen, ob Du bestimmte Conversion Goals erreicht hast? Möchtest Du die Anordnung der Elemente auf Deiner Seite optimieren? Oder willst Du verschiedene Kundenprofile erstellen, um Dein Marketing zu verbessern? Wofür auch immer Du Piwik/Matomo genau einsetzen willst: Passe einfach das Dashboard an und Du erhältst genau die Daten, die Du dafür benötigst.
Die Vielseitigkeit von Piwik/Matomo zeigt sich bereits in der Vielzahl der Anwendungsmöglichkeiten. Denn das Tool taugt nicht nur zur allgemeinen Webanalyse, sondern eignet sich auch für die Analyse von E-Commerce Shops, Server-Logs und Intranets. Der Funktionsumfang ist mittlerweile sehr groß und gibt Dir für Dein Online-Marketing viele Möglichkeiten an die Hand. Mich persönlich überzeugt Piwik/Matomo vor allem mit der individuellen Anpassbarkeit. Ich kann mir selbst genau aussuchen, welche Infos ich auf dem Dashboard haben will. Und wenn ich Daten ermitteln möchte, die Piwik/Matomo nicht erfasst, kann ich mir einfach über ein Plugin benutzerdefinierte Dimensionen erschließen.