Sarah Stemmler ist ein gern gesehener Gast im Podcast „My Data is better than Yours“ von Jonas Rashedi. In dieser Folge des Podcasts, bei dem sich alles um Daten dreht, geht es darum, wie Data Units in Non-Tech Unternehmen aufgebaut werden können.
Unternehmen werden als non-tech bezeichnet, wenn der Schwerpunkt nicht auf Tech liegt. Douglas ist beispielsweise ein Unternehmen, das Technologie benutzt, diese aber nicht selbst entwickelt. Für Unternehmen wie Google ist es eine Leichtigkeit, sich mit Data-Themen zu beschäftigen, da sich deren gesamtes Kerngeschäft um Tech dreht. Bei Douglas ist das natürlich anders, hier liegt das Kerngeschäft im stationären Handel. In den letzten Jahren kam es aber zu einer interessanten Transformation und online hat sich so einiges getan.
Jonas ist seit Mitte 2018 bei Douglas und startete als externer Berater. Er analysierte das Digital Analytics Team und entwickelte auf Basis dessen eine Strategie, die Aspekte wie die weitere Arbeit mit Daten oder die Etablierung der nötigen Wertschöpfungskette beinhaltete. So hat er also eine Strategie aufgebaut, die den Aufbau des Datenbereichs möglich macht. Der Mehrwert fürs Unternehmen steht dabei stets im Fokus. Aus vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurden zwanzig, Jonas ist jetzt als Head of Data fix angestellt.
Für die oberen Etagen war die aktuelle Situation in Bezug auf Transparenz von besonderem Interesse. Die Aufgabe von Jonas war es außerdem, den Ist-Stand zu überprüfen. Dabei musste er keine große Überzeugungsarbeit leisten, da seine Chefin Vanessa Stützle eine klare Verfechterin von Daten ist. Jonas ging bei seiner Arbeit nach der Salami-Taktik vor: So wurden die Themen „Scheibe für Scheibe abgeschnitten“.
Sarah betont, dass es wichtig ist, auch im mittleren Management oder über das Unternehmen verteilt überzeugte Personen zu haben. Personen, die schon überzeugt sind und nicht mehr überzeugt werden müssen, sind ein klarer Mehrwert.
Wie fängt man an, ein Team aufzubauen? Jonas ist überzeugt davon, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die nötige Motivation mitbringen müssen. Im Datenbereich braucht man Entwicklerinnen und Entwickler, die Lust haben, spannende Projekte umzusetzen. Es ist hierbei wichtig, Perspektiven aufzeigen zu können. Jonas vergleicht den nötigen Anreiz mit einem Bällebad, auf welches die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Lust haben müssen. Zugegangen wird auf potentielle Kolleginnen und Kollegen über Social Media Kanäle wie Xing oder LinkedIn. Auch über Speakerplätze können viele erreicht werden.
Wichtiger als Fachwissen ist die Methodenkompetenz. Wenn diese nämlich vorhanden ist, ist Fachwissen „das kleinste was wir ihnen beibringen müssen“, so Jonas. Analytisches und methodisches Denken hat man oder auch nicht. Einen großen Stellenwert hat auch das „Feuer in den Augen“ beim Blick auf das Bällebad, wie Jonas es treffend formuliert.
Auch Sarah ist sich sicher, dass die Grundvoraussetzungen vorhanden sein müssen. Ihrer Meinung nach ist es nicht unbedingt ein Nachteil, wenn jemand generalistischer startet und sich die Fachkompetenzen nach und nach aneignet.
Es gilt, Ressourcen und Fähigkeiten zu identifizieren und sich die Frage zu stellen, ob die Daten dafür vorhanden sind. Auch Richtlinien müssen definiert werden (Stichwort Data Governance). Abschließend richtet Sarah das Wort an alle Zuhörerinnen und Zuhörer. Douglas macht gerade, auch datentechnisch gesehen, eine große Transformation durch und ist immer auf der Suche nach neuen Talenten.